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Rückblick auf das Innovation Culture Camp 2024 in Mainz

Es ist Samstag, der 27.01.2024. Ich entscheide ich mich für meine Sportschuhe, denn heute gilt das „Gesetz der Füße“

Jetzt fragen sich vielleicht einige von euch: Was ist das Gesetz der Füße??

Ich bin auf einem BarCamp zum Thema Innovation Culture unterwegs. Für mich sind BarCamps die schönste Form von Events. Menschen kommen zusammen, um sich zu einem Thema mit unterschiedlichen Perspektiven auszutauschen, welches sie interessiert oder für das sie mehr Input brauchen. Jede*r kann die eigene Sichtweise, den Kenntnisstand oder die Fragen einbringen und eine sogenannte Session eröffnen. Zu Beginn eines Barcamps werden diese Sessions vorgestellt und die Menschen ordnen sich den Themen zu, die sie für relevant halten. Wenn es nicht passt, kann man auch einfach gehen und sich anderen Sessions zuwenden. Es gilt das "Gesetz der freien Füße"

 

Ein einfaches wie geniales Prinzip. Es aktiviert die Teilnehmenden selbst zum Mitmachen und Teilen.

Ich brauche keine Masterclass mit hippen Speakern, um zu lernen. Echte Gespräche auf Augenhöhe packen mich viel stärker. 

 

Es ist kurz vor 11:00 Uhr an diesem Vormittag. Nach ein paar netten Gesprächen am Eingang gibt einen sehr netten Empfang durch den Gastgeber Tom Klose im Mainzer Gutenberg digital Hub, direkt am Rhein. 

 

Das, was bei einem BarCamp IMMER passiert, setzt bei mir sofort ein, während ich dann den Sessionplan aktualisiere: FOMO!

Hier meine Einblicke zu den von mir besuchten Sessions:

 

💭Die 1. Runde ist eine Diskussionsrunde unter dem Aspekt von Macht und Innovationen und unserem Verständnis dazu - Philosophie am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen.

 

👨‍💻Ich entscheide mich bei der 2. Session für die Vorstellung eines Veränderungsprozesses Philip Zettner, der berichtet wie man einen Change designen kann unter der Prämisse, dass der Prozess Menschenzentriert ist: Behavioral Centered Change Process - eine Anlehnung an Menschenzentrierter Produktentwicklung UID. Meine Aha-Momente: Nudging ist nicht zu unterschätzen und ein Refreezing à la Kurt Lewin findet heute nicht mehr statt.

 

🍝Während eines leckeren Mittagessens bei Sonnenschein unterhalte ich mich ua. mit Lewis Martin. Wir stellen fest, dass unsere Welt sehr klein ist, weil ein Freund von ihm im gleichen Dorf wie ich lebe (ich wohne ca. 230 km weit weg).

 

🔒Bei Carina Völkel diskutieren wir dann das erfolgreiche Begleiten von Teams durch den Prozess des kulturellen Wandels. Einigkeit herrscht beim Herausfiltern der wichtigsten Aspekte: psychologische Sicherheit ist die Basis und Integrität.

Für mich ploppt ein neuer Begriff auf, mit dem ich mich noch auseinandersetzen möchte: „somatische Marker“ - sich von etwas angezogen fühlen oder etwas vermeiden wollen (erinnert mich an das Prinzip von Marie Kondõ).

 

 

 

 

 

 

 👓Dann kommt eins meiner inhaltlichen Highlights: Unconcious Bias mit Viola Frankenberg. Dass jeder Mensch eigenen Vorurteile hat, das wusste ich, aber mir ist bis zu diesem Moment nicht bewusst, dass es so viele unterschiedliche, unbewusste Effekte davon gibt. Ich frage mich, ob diese Effekte von Bevor- oder Benachteiligung allein durch das Wissen darüber vermieden werden können? Wenn eine*r von meinen Lesenden dazu Infos hat, schreibt mir gern!

 

🌠Dann folgt meine eigene Session. Ich freue mich, dass knapp 40 Teilnehmende meinem Herzensthema Hashtag#Visualisierungen im Hashtag#Change folgen und wilde Metapher-Arbeit mit mir leisten, um spannende Bilder zu kreieren. Ich referiere kurz über das Thema Bilder und Macht: Bilder können erschüttern, sie können erheitern, sie können nachdenklich machen. Bilder werden in Millisekunden wahrgenommen und schneller verarbeitet werden als geschriebene Worte. Bilder wirken auf die Amygdala (Hirnregion) und lösen physische Reaktionen wie Veränderung des Blutdrucks, Herzfrequenz oder Schwitzen im Körper aus. Bilder erreichen damit eine andere Ebene von Verarbeitung als sachliche Texte oder Infografiken. Wenn ein Team mit Veränderungen konfrontiert wird, entstehen oft Hemmnisse und Herausforderungen, für die die Worte fehlen. Bilder können helfen, das Unaussprechliche der Gefühlswelt, die Komplexität der Situation oder die Herausforderungen zu zeigen. Diese unsichtbaren Hemmnisse können die Performance schmälern. Um Teams wieder sprachfähig zu machen, das Wissen um diese Gedankenwelt sichtbar zu machen - das leisten Führungskräfte, Innovationsantreiber*innen, Team-Coachs, Agile Coachs, Berater*innen, Veränderungsbegleiter, Kommunikationsberater*innen, Abteilungsleiter*innen, Digitalmanager*innen und wie sie alle heißen! An diese Veränderungsbegleiter*innen richtet sich meine Session und meine Idee: "Visual Thinking - mit Bildern das Storytelling im Change befeuern". Ich zeige meine Bilder und Beispiele, wie das erreicht werden kann und hatte einen tollen Austausch. Wir haben mit Metaphern, Sprichwörtern und tollen Assoziationskuchen um uns geworfen.

 

🃏Bei der letzten Session spiele ich Bienchen: ich fliege von einer Session zur nächsten:

Zunächst lerne ich bei Philipp Diebold das Agile Quartett kennen und freue mich über diese Art des Gamification zum Thema Agilität und gewinne prompt bei der ersten Runde gegen Frederik und Susanne😜

 

🧭Den Abschluss bildet an diesem Tag Bettina & Dieter mit ihrer Vorstellung um Werte und Sprache. Ich kann nur nicken während des Vortrags und nehme einen schönen Satz mit: „Changeprozesse sind wie ne Pubertät.“

 

Es gab so wunderbare Seitengespräche und ein wertschätzendes Miteinander, das ich so selten bei einer Veranstaltung erlebt habe. Eine klare, dicke Empfehlung für einen Besuch in 2025! Ich hab mir direkt den 25.1.2025 im Kalender vorgemerkt! Kommst du auch?